- Daumen
- Daumen Sm std. (8. Jh.), mhd. dūme, ahd. dūm(o), as. thūmo Stammwort. Aus wg. * þūmōn "Daumen", auch "Daumenbreit, Zoll", auch in ae. þūma. Daneben stehen die nordischen Sprachen mit kurzvokalischen Formen (auch im Altenglischen ist die Länge nicht ausreichend gesichert): aschw. þum "Zoll", aschw. þumi "Daumen", anord. þumall "Däumling am Handschuh", anord. þumalfingr "Daumen". Wohl als "der Dicke, Geschwollene" zu der in l. tumēre "geschwollen sein" vorliegenden Verbalwurzel; vgl. dazu die Adjektivbildungen ai. túmra- "kräftig, dick, groß" und ai. tūtumá- "wirkungsvoll, kräftig". Der Unterschied in der Vokallänge der germanischen Wörter bleibt dabei unklar; er ist aber nicht allzu gewichtig, da die letztlich zugrunde liegende Wurzel als (ig.) * teuə- angesetzt werden kann; also etwa * tuə-m-, teilweise mit Schwund des ə. Eine expressive Dehnung im Westgermanischen ist aber bei der angesetzten Bedeutung ebenfalls nicht ausgeschlossen. Zugehörigkeitsbildung: Däumling.✎ Röhrich 1 (1991), 305-308. west- und nordgermanisch iz.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.